Sonderausstellung

 
 

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18. März bis 22. April 2001:

THIÉBAUT CHAGUÉ und ANNE BULLIOT
Zwei Künstler aus Frankreich in der Galerie Marianne Heller, Heidelberg

Eine außergewöhnliche Begegnung mit aktueller französischer Keramik in Heidelberg

 

Zwei Künstler aus dem angrenzenden Elsaß, die sich für Ton als Medium ihrer Kunst entschieden haben und international anerkannt sind. Bei beiden wird sichtbar, daß sie das Material "Ton" offener, weiter wahrnehmen, als es den Regeln des Kunsthandwerks oder den üblichen und herkömmlichen Sehweisen und Vorstellungen von Keramik entspricht. Außergewöhnliche und risikoreiche Brennweisen - Holzbrand, Schmauchbrand - verleihen den Skulpturen eine überraschende Expressivität.

Anne Bulliot
geboren 1961

In den Jahren 1980 - 85 Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst in Straßburg. Danach arbeitete sie in den Werkstätten von Jean Nicola Gérard und Claude Varlan. 1986 gründete Anne Bulliot ihr eigenes Atelier in Straßburg und beteiligte sich erstmals erfolgreich an Ausstellungen und an einer wichtigen nationalen Biennale. Seitdem zahlreiche Einzel - und Gruppenausstellungen an allen wichtigen Plätzen Frankreichs und im übrigen Europa.

Die Skulpturen von Anne Bulliot zeigen ein doppeltes Gesicht. deutliche Spuren des Arbeitsprozesses und rauhe Naturbelassenheit des Materials, dem Vulkangestein ähnlich - herausgelöst aus der erstarrten Masse von Lava und doch dem ästhetischen Formwillen der Künstlerin entsprungen - so der Eindruck einer ersten Begegnung. - Der Heftigkeit des Gestus,der die Zerklüftungen hervorbringt, steht die Zärtlichkeit des Polierens gegenüber. Dieser starke Gegensatz von ungestümer Rauhheit und sanfter, farbiger Glätte bildet das Faszinosum dieser Arbeiten - und ist zugleich ihre lebhafte Partitur von Leichtigkeit und Schwere, Fülle und Leere, von Sich - schließen und Sich - öffnen.

Durch den Schmauchbrand erhalten die Skulpturen ihren magischen, schwarzen Farbschatten, der ihnen ein geheimnisvolles inneres Leben und ihre spezifische Expressivität verleiht.

 


Thiébaut Chagué
geboren 1958 im Val de Marne.

Bereits im Alter von 10 Jahren entdeckte er für sich die ungeheure Anziehungskraft des Materials Ton. Nach dem Abitur war klar: er wollte Keramiker werden! Ab 1976 begab er sich für fünf Jahre auf die Wanderschaft durch die Werkstätten der damals bedeutendsten Künstler Europas.

So auch bei Richard Batterham und Michael Cardew, hierzu sagt er selbst:

"Ich habe bei Michael Cardew Unersetzliches gelernt. Vor allem, den richtigen Zeitpunkt abzuwarten, wenn es gilt, die Materie zu zähmen. Ich habe den Gestus entdeckt, die Inspiration, all das, was die Kunst und das Kunstwerk formt."

Nach der Gründung einer eigenen Werkstatt 1982 war er mit Ausstellungen weltweit an allen wichtigen Ausstellungsplätzen vertreten. Entsprechend ist auch seine Präsenz in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen.
Seit 1993 war er mehrmals in Nigeria mit künstlerischen Projektleitungen und workshops betraut.

Die hohen, totemähnlichen Skulpturen (bis 1,75 m) von Thiébaut Chagué beeindrucken durch eine aus dem Innern strahlende Dynamik. In der Vielfalt ihrer Formen, Farben und Formate sind diese Gefäße Standbilder unserer Kulturen - Monumente. Die V -Form wird überdimensionale Vase oder - auf den Kopf gestellt -mythische Spitze des legendären Einhorns.

Die urtümliche Kraft seiner Skulpturen wird durch das Brennen im eigenen Holzofen betont und charaktervoll verstärkt. Der "glückliche Zufall" im Holzofenbrand ist für den Künstler zwar ein stetes Risiko aber ebenso immer wieder ein Geschenk des Himmels, denn es verleiht dem irdischen Material Ton neben neuem Glanz auch ein Stück Unsterblichkeit.

 
 
 

Öffnungszeiten:

Di, Mi, Do 11 - 18 Uhr Sa, So 11 - 18 Uhr

Eröffnung:
Sonntag, 18. März, 11 Uhr
Die Künstler sind anwesend.

Mit dieser Ausstellung beteiligt sich die Galerie an der "Langen Nacht der Museen" in den Städten des Rhein - Neckar - Dreiecks Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen am 31. März 2001 von 19 bis 3 Uhr.

 
 

 
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