Sonderausstellung

 
 

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10. April bis 22. Mai :

Tee-Tisch

Variationen

 

„Darf es noch ein Tässchen Tee sein...?“

„Tee-Tisch“ – Eine Ausstellung mit Arbeiten der Studierenden der Klasse Prof. Kerstin Abraham der Muthesius Kunsthochschule Kiel, der Keramiker Young-Jae Lee, Leiterin der Keramikwerkstatt der Margarethenhöhe Essen und Julian Stair, London, sowie des Bildhauers Volker Tiemann, Kiel, in der Galerie Marianne Heller Heidelberg vom 10. April bis zum 22. Mai 2011

Wenn eine Keramikgalerie, wie die von Marianne Heller in Heidelberg, europaweit berühmt für ihre exquisiten Ausstellungen künstlerischer Keramik, sich dem so bieder klingenden Thema „Tee-Tisch“ in einer Ausstellung widmet, dann darf man gewiß sein, daß es alles andere als brav und gewöhnlich zugeht: Wer hier eine keramische Schau mit bloß nützlichen Kannen und Tassen erwartet, der wird ohne weiteres düpiert. Denn es hatte sich die Klasse von Frau Prof. Kerstin Abraham an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel des Themas angenommen, Gastdozenten wurden eingeladen – der Magier des keramischen Stillebens Julian Stair aus London und die in Essen arbeitende Koreanerin Young Jae Lee; Leiterin der dortigen Keramikwerkstatt Margarethenhöhe, bekannt für ihre zarten und vielgestaltigen Unikat-Schalen und die Geschirrserie – und schließlich wurde der Tee-Tisch der künstlerischen Visitation unterzogen. Die studentischen Untersuchungen führten zu freien Arbeiten, die dem ur-britischen, manchem vielleicht schal erscheinenden Thema ganz unerwartete metaphorische oder witzige Dimensionen ablauschen und über Kultur und Soziologie des Teetrinkens sinnieren lassen. So entschloß man sich, gemeinsam mit den Gastdozenten Lee und Stair und dem Kieler Bildhauer Volker Tiemann, eine kleine Ausstellungstour anzusetzen, die nun auch bei Marianne Heller gastiert.

Julian Stairs enigmatische Stilleben von Schalen und Kannen aus grauem oder rotem Steinzeug oder milchigem Porzellan, unnahbare Ensembles, präsentiert auf massiven Steinzeug-Sockelplatten, versinnbildlichen in ihrer formalen Klarheit den Ritus des Darbietens, während Young-Jae Lees fein glasierte Schalen die formale Nuance zelebrieren, die durch minimale Abweichung aus gleichen Dingen Individuen macht. Die experimentelle Nachbarschaft, in die derart gediegene Keramik hier gerät, könnte kaum kontrastreicher ausfallen: Da ist zum Beispiel Nadine Theinerts Tee, Milch und Zucker zugleich in eine Viehtränke spendende Kannenmaschine, in der das Prinzip getrennter Gefäße ineins gesetzt ist und zugleich Innen und Außen verkehrt sind. Oder die Tischlandschaft Kirsten Wieselers, die die Ordnung des gedeckten Tisches durchkreuzt und unterschiedlichste Gefäße und Kannen in einen neuen ästhetischen Konnex vereint. Da ist das rätselhafte, hochbeinige, Tischwesen Susanne Kochs, das seine leere Tischplatte schalenartig einfaßt. Oder das wie auf einem keramischen Kissen gelagerte Teekännchen Meng Chan Yus, das seines Benutztwerdens harrt. Prof. Kerstin Abrahams eigener Beitrag ist eine Hommage an die dekorierten Teekannen Hedwig Bollhagens, drapiert auf fayencener Platte eines Eschenholz-Tischchens... Und als würde die Frage nach dem nächsten Tässchen Tee unablässig gestellt, gießt der linke Arm des Bildhauers Volker Thiemann ohne Unterlaß freilich hölzernen Tee in eine ebenso hölzerne Tasse: „Noch ein Tässchen...?“ - „Gerne!“

Tee-Tisch
Variationen - Impressionen
Studierende der Hochschule Kiel:

Beispiele der Dozenten:

Volker Tiemann "Mein linker Arm beim Frühstück"
Julian Stair "Stilleben"
Kerstin Abraham "Hommage an Hedwig Bollhagen"
 
 

Öffnungszeiten:

Di - Fr 11 - 13 & 14 - 18 Uhr
Sa 11 - 18 Uhr
So, 10.04.2011 11:30 - 18 Uhr
So. 22.05.2011 11-18 Uhr
und nach Vereinbarung

Eröffnung: Sonntag; 10. April, 11:30 Uhr

 

Ausstellungsort:

Galerie Heller
Friedrich-Ebert-Anlage 2
Im Stadtgarten
D-69117 Heidelberg

Tel: 06221 - 61 90 90
info@galerie-heller.de

 

 
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