Sonderausstellung

 
 

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10. 08.–21. 09. 2014

"The Beauty of Materials"

 

Der Schwerpunkt “Japan”, den die Galerie seit Jahren setzt, findet in einer weiteren Kooperation mit der Tokioter Yufuku-Gallery eine sensationelle Erweiterung. Die Schau „The Beauty of Materials“ zeugt nicht allein von der unvergleichlichen Schönheit fernöstlicher Keramik, sondern führt auch die hohe japanische Kunst der Verarbeitung anderer Materialien vor Augen:

 

Maasaki Yonemoto (glass)                Suko Buseki (bamboo)

Ryota Nishikata (metal)                     Keikoh Nishimura (lacquer)

Yoshinori Ohno (porcelain)               Kanjiro Moriyama (stoneware)

 

 

Beispiele:

Kanjiro Moriyama
Kanjiro Moriyama
Kanjiro Moriyama

 

Kanjiro Moriyama
Maasaki Yonemoto
Maasaki Yonemoto

 

Ryota Nishikata
Ryota Nishikata
Ryota Nishikata

 

Siukoh Buseki
Siukoh Buseki
Siukoh Buseki

 

Yoshinori Ohno
Yoshinori Ohno
Yoshinori Ohno
Keikoh Nishimura
Keikoh Nishimura
Keikoh Nishimura
Keikoh Nishimura
Keikoh Nishimura

Die Glas-Skulpturen des an der Kurashiki University of Science and the Arts sowie am Toyama Institute of Glass Art ausgebildeten Masaaki Yonemoto (*1987) ähneln elegant geschwungenen Stelen-Modellen futuristisch-postmoderner Wolkenkratzer-Architektur. Scheinbar aus einem massiven Block geschnitten, bestehen sie tatsächlich aber aus vielfach geschichtetem Klarglas, das in minimalen Arbeitsschritten und durch wochenlanges Polieren „entwirklicht“ wird.

Ryota Nishikata (*1978) arbeitete nach dem Studium an der Nagaoka Sculptural University in der Schmiede des Vaters. Seine mit dem Hammer aus Kupfer-Platten getriebenen organischen Gefäße bestechen durch den Hauch von silbrigem Zinn im Innern und, mehr noch, durch das tiefe vibrierende Blau außen. Dieses, ein Familiengeheimnis der Nishikatas, zu erzielen, braucht es alchemistische Mixturen u. a. aus Schwefel. Poliert, gekocht und frostgeschockt wird es unnachahmlich.

Der Keramiker Kanjiro Moriyama (*1984) bewegt sich mit seinen aus exakt geschnittenen dünnen Bahnen gedrehter Formen montierten und dunkel glasierten Gefäßen und Objekten zwischen den Genres. Sehr jung schon mit Preisen ausgezeichnet dekonstruiert der Absolvent der Arita Technical High School und der Saga University gleichsam das herkömmliche Gefäß, zerlegt es in cuts, die am Ende in fast filmischer Rhythmik doch wieder eine scheinbar lose Gesamtmontage bilden.

Die puristischen, aus Arita-Porzellan auf der Scheibe gedrehten Gefäße des Keramikers Yoshinoro Ohno (*1978) bezaubern durch ihre edle Klassizität: Den dünnen, sanft schmeichelnden Wandungen seiner stets von kleiner Standfläche weit sich öffnenden Schalen und Kelche sind geometrische Muster einmodelliert oder feine Linien eingraviert, welche das karge Rund der Oberfläche rhythmisieren und im Spiel aus Form und Dekor die reine Eleganz noch potenzieren.

In dritter Generation pflegt Suikoh Buseki (*1958) die alte japanische Flecht-Kunst aus Bambus wie kaum noch einer. Aus in Stärke und natürlicher Färbung unterschiedlichen, langen Streifen von hundertjährigem Bambus flicht er flache und tiefe Korbgefäße in unglaublicher Technik: Einander durchdringende Schichten des Pflanzenfasergewebes bilden komplexe Geometrien und Aufteilungen. Dabei kennt der Korbmacher nirgends den Impuls, sein ehrwürdiges Handwerk zu überschreiten.

Nishimura Keiko III, auch er in langer Familientradition stehend, sieht sich in der Suzuki-Schule der Lackkunst. Das Material wird in schier unglaublicher Weise herausgefordert: Auf bis zur Papierdünnheit fast entmaterilisierte Holzgefäße werden unzählige von Lackschichten, Rot oder Schwarz, in endloser Geduld aufgetragen, die ihrer Vielzahl zum Trotz insgesamt doch nur die Stärke von Bruchteilen eines Millimeters ausmachen. Poliert erreichen die Gefäße ein unirdisches Maß an Tiefe und Reinheit.

 

Eröffnung:

So, 10. August, 11:30 – 18:00
Ausstellungsdauer: 10. August 21. September 2014
Einführung: Dr. Nora von Achenbach,
                    Museum für Kunst und
                    Gewerbe Hamburg

Öffnungszeiten:

Di – Fr 11 – 13 und 14 – 18 Uhr
Sa 11 – 18 Uhr
So, 21. Sept. 2014  11 – 18 Uhr
Und nach Vereinbarung

Ausstellungsort:

Galerie Heller
Friedrich-Ebert-Anlage 2
Im Stadtgarten
D-69117 Heidelberg

Tel: 06221 - 61 90 90
info@galerie-heller.de

 

 
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