Sonderausstellung

 
 

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1. Januar 2015 bis 31. Dezember 2015

Aus aller Herren Länder – Internationale Keramik in der Galerie Marianne Heller 2015

 

Auch im 37sten Jahr ihrer Heidelberger Galerie für zeitgenössische keramische Kunst läßt sich Marianne Heller von keiner noch so fernen Ferne schrecken, internationale Spitzenklasse der Keramik (und ein bißchen mehr...) in die Beschaulichkeit am Neckar zu holen. Nach wie vor steht die Galerie Heller einzig da in der deutschen Galerienlandschaft, wobei es niemals um Novitäten oder Trends geht: Daß im Programm 2015 die Mehrzahl der Künstler und Künstlerinnen nicht das erste Mal hier ausstellt, zeugt vom langen Atem der Galeristin, vom Vertrauen der Künstler und zum Publikum. Und das Bewährte tut dem Niveau des Ausgestellten keinerlei Abbruch...

Das Ausstellungsjahr beginnt am 22. Februar mit dem „Wunder schöner Dinge“: Gefäß- und Schmuckkunst in Kombination. Mit diesem spektakulären Auftakt geben, nun gemeinsam, zwei gebürtige Australierinnen ein wiederholtes Stelldichein. Die strengen Porzellanformen der Pippin Drysdale (*1943) flimmern förmlich vor Farbintensität in satten Gelb-, Orange- und Rottönen, suggerieren Wärme und Weite der kargen, sonndurchglühten Landschaften Australiens wie abstrahierte Erinnerungsbilder. Die für ihre Arbeiten vielfach ausgezeichnete, zur Avantgarde internationalen Autorenschmucks zählende Helen Britton (*1966) verarbeitet in ihren ungewöhnlichen Schmuckstücken scheinbar Disparates. Fundstücke von edlem wie unedlem Material – Diamanten ebenso wie Kunststoffobjekte – erhalten aus Silber eine überraschende, mitunter auch bizarre Neu-Fassung, werden zu postmodernen Kleinskulpturen von der sprühenden Schönheit eigentümlich witziger Blüten. Die Wunder sind zu bewundern bis zum 29. März.

Ken Eastman Am 19. April bricht eine keramische Urgewalt über die Galerie herein, um bis zum 14. Juni präsent zu sein. Nach langer Zeit ist einer der bedeutendsten Keramiker aus Frankreich wieder in Deutschland zu sehen – legendär schon der Name: Claude Champy (*1944). Wie kaum einer sonst steht er für die kraftvolle Entwicklung des gedrehten, glasierten und im Holzofen gebrannten Gefäßes hin zu modellierten, gebauten Gefäßobjekten und zu bildartigen Wandplatten, die trotz der keramischen Rabiatheit – aufgebrochene Oberflächen, gratige Ränder und Kanten, geschüttete helle Glasuren auf dunklem Grund – die ganze Subtilität keramischer Delikatesse behalten.

Vom 28. Juni bis zum 26. Juli wird die Galerie unter dem Titel „Bekanntes – Aktuell“ eine internationale Auswahl aus eigenen Beständen zeigen – erweitert allerdings durch zwei Sonderpräsentationen: Gleich mit Eröffnung der Accrochage stellt der österreichische Ausnahmekeramiker Thomas Bohle (*1958) die bei dem renommierten Verlag Arnoldsche Art Publishers, Stuttgart erscheinende neue opulente Publikation über sein keramisches Werk vor, selbstverständlich nebst einer kleinen Schau seiner präzisen, ästhetischen Doppelwandgefäße. Doch damit nicht genug: Zum Abschluß der Ausstellung am 26. Juli wird der als Professor an der State University of New York lehrende US-Keramiker Marc Leuthold (*1962) mit einem Vortrag die eigene Arbeit mit Porzellan – abstrakte Skulpturen mit filigranen Strukturoberflächen, aber auch Figürliches – vorstellen und Einblick geben in die amerikanische Keramikszene.

Eine schon über 20 Jahre lang andauernde Fortsetzungsgeschichte erlebt dann ihre nächste Folge: „Zwischen Prag und Budweis...“ heißt es wieder vom 9. August bis zum 20. September – keramische Kunst von Miroslav Oliva, Elzbieta Grosseová, Jirí Laštovicka, Tomáš Proll, Eva Slavíková erwartet die Fortsetzungsbesucher der Galerie.

Und auch die inzwischen langjährige Zusammenarbeit mit der Tokioter Yufuku Gallery findet in diesem Jahr eine weitere Folge – wieder wird mit dem Galerie-Schwerpunkt „Japan zu Gast“ vom 11. Oktober bis zum 22 November erlesene Keramik und Kunsthandwerk aus dem Fernen Osten vorgestellt. Alle Freunde japanischer Kunst mögen sich den Termin vormerken; sobald sie feststehen, werden die Einzelheiten der Ausstellung bekanntgegeben.

Das furiose Finale des Ausstellungsreigens 2015 macht Susan O‘Byrne aus dem irischen Glasgow vom 6. Dezember bis Mitte Januar 2016 mit ihren wunderlich eigenartigen, zwischen Fabel und Naturbeobachtung spielenden und im besten Sinne bezaubernden Tierplastiken: „Fabelhaftes“. Auch sie ist keine Unbekannte am Ort, hatte sie doch ihre überaus erfolgreiche Einstandsausstellung in der Galerie vor drei Jahren.

Australien – Frankreich – Österreich – USA – Tschechien – Japan – Irland – indem man die Galerie Heller in Heidelberg regelmäßig besucht, kommt man 2015 ganz schön herum auf dem keramischen Globus...

Dr. Walter Lokau, Bremen

 

 

Öffnungszeiten:

Di - Fr 11 - 13 & 14 - 18 Uhr
Sa 11 - 18 Uhr
und nach Vereinbarung

Ausstellungsort:

Galerie Heller, Friedrich-Ebert-Anlage 2, D-69117 Heidelberg

 

 
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